Tiergestütztes Projekt auf dem Biolandhof Familie Frenzel

Tiergestütztes Projekt auf dem Biolandhof Familie Frenzel

Tiere urteilen nicht, Tiere verletzen nicht, Tiere geben keine Noten und nehmen einen so an, wie man ist. Sie sind uns Menschen in vielem voraus. Daher eignen sie sich hervorragend für einen besonders guten Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Grund wurde diese Projektidee der Sozialarbeit an der Schule am Budenberg (Träger ist der Caritasverband Wetzlar-Lahn-Dill-Eder e.V.) von Frau Schlösser beantragt. Gefördert werden konnte dieses tiergestützte Projekt durch Bundesgelder im Rahmen von „Aufholen nach Corona“, was eine große Bereicherung darstellt. Durchgeführt wurde dieses Projekt mit insgesamt 6 Schülerinnen und Schülern (SuS) auf dem Biolandhof Frenzel, in Begleitung von Frau Schlösser und zwei Teilhabeassistentinnen der SuS Einige der SuS würden am liebsten bleiben, montags Schule gegen Bauernhof tauschen, ein Praktikum oder eine Ausbildung in diesem Bereich machen. In einer Feedbackrunde zeigte sich, dass das Projekt bei den SuS sehr gut angekommen ist. Die insgesamt 9 Einheiten waren alle unterschiedlich gestaltet. Zuerst einmal konnten die SuS den Stall, die Freigehege und den Bauwagen kennenlernen und die einzelnen Tiere begrüßen: die Hühner, die Hasen, die Meerschweinchen, die Ziegen, die Katzen, die Pferde, die Kühe und Rinder und nicht zu vergessen den Hund Struppi. Zu Beginn der ersten Einheit ging es bei einer Ziegenwanderung unter anderem um die Haltungsbedingungen von Tieren und den Umgang mit ihnen, eingebettet in eine Geschichte, in der Rocky, die Ziege, den SuS Fragen stellte. Die SuS gestalteten Friedenspfeifen und unterzeichneten sinngemäß den Friedensvertrag mit den Tieren für die folgenden Einheiten. Weiter ging es mit der Haltung bzw. das Kennenlernen der Biohühner und dem Weg vom Ei, in den Supermarkt bis in unseren Mund. Hier war vor allem Teamfähigkeit gefragt. Die SuS ordneten sich automatisch nach einer Orientierungsphase dort ein, wo sie ihre Stärken sahen. Ein Team wog die Eier, ein Team sortierte die Eier nach Gewichten auf die Stiegen und lieferte sie an das Team, das die Eier in die Kartons einsortierte und etikettierte. Zum Abschluss gab es ein Rührei-Frühstück im Bauwagen, welches gemeinsam zubereitet wurde. An einem weiteren Montag besuchten wir eine Schäferei und konnten mit der Schäferin ein Interview führen. In der Schäferei versorgten die SuS 3 Waisenschafe mit der Flasche. Auch ein Waisenkalb „Helmi“ haben die SuS wöchentlich immer mit der Flasche gefüttert, wobei sie besonders viel Empathie zeigten. Im Dezember zogen die Pferde in ihr Winterquartier, so konnten die SuS auch diese Tiere in 2 Einheiten kennenlernen. Sie wurden gestriegelt, gekämmt und bekamen die Hufe ausgekratzt, dies erforderte bei manchen Kindern etwas Mut. Mit den 3 ältesten und gehandicaptesten Pferden gingen wir spazieren, dies erforderte besondere Rücksichtnahme und Fürsorge. Am Ende des Spaziergangs wurden die Pferde sorgsam aufgrund des Alters und der Witterung von den Schülern eingedeckt. Die To-Do-List eines Landwirts am Morgen wurde abgearbeitet, teilweise in Teams, teilweise aber auch in Einzelarbeit, da wo jeder Schüler seine Stärke sah. Oftmals war logisches Denken oder Fingerfertigkeit gefragt und natürlich voller Körpereinsatz. Besonders mussten dabei die Bedürfnisse der Tiere beachtet und erkannt werden. Auch der Schulhund Ayla war bei einigen Einheiten auf dem Biolandhof mit dabei. Sie durfte vieles, was sonst kein Mensch darf und holte sich regelmäßig ihre Streicheleinheiten ab. Auch daran merkt man: Tiere setzen bei Kindern da an, wo wir Menschen sie nicht mehr erreichen und sie können bei Kindern da weiterhelfen, wo wir Menschen nicht mehr an sie herankommen. Ab Februar werden wieder 9 Einheiten für eine neue Schülergruppe angeboten. Interessierte können sich bei Frau Frenzel und bei Frau Schlösser melden.